Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen*

Aufmerksam machen auf häusliche Gewalt in der Covid-19-Pandemie

Jedes Jahr am 25.11. erinnern zahlreiche soziale Organisationen weltweit an die Gewalt, die Mädchen* und Frauen* erfahren. 2020 ist das Thema wichtiger denn je: Während der Covid-19-Pandemie stiegen die Fälle häuslicher Gewalt an. Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wie Schulschließungen, Arbeit im Homeoffice und die Reduktion von Sozialkontakten führten zu räumlicher Enge, Isolation und psychischem Stress – alles gewaltfördernde Risikofaktoren. So fanden Wissenschaftler*innen der TU München heraus, dass Frauen* in Quarantäne verstärkt von häuslicher Gewalt betroffen waren. Zudem bekam das Umfeld der Frauen* seltener von Gewalterfahrungen mit, denn der Kontakt zu Ärzt*innen, Erzieher*innen, Kolleg*innen und Freund*innen reduzierte sich. Beinahe jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau* von ihrem (Ex-)Partner getötet. Dieses Jahr stieg die Zahl der Anrufe bei Hilfstelefonen um bis zu 30 Prozent an. Es ist jedoch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, denn die meisten Fälle von Gewalt in privaten Beziehungen bleiben ungemeldet.

Als Träger im Bereich der beruflichen Förderung und Bildung für Frauen finden wir es wichtig, auf Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* aufmerksam zu machen, denn nach wie vor gehören sexuelle Übergriffe und häusliche Gewalt zum Alltag vieler Frauen*: In Frankfurt, in Deutschland und weltweit. Wir möchten Frauen* – allen voran unsere Teilnehmerinnen – ermutigen, Grenzüberschreitungen und Gewalt anzusprechen und zu melden. Daher beteiligen wir uns auch dieses Jahr wieder an der Fahnenaktion „frei leben ohne Gewalt“. Auch bei der Menschenkette gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, die vom Bündnis für Frauenrechte und dem Frauenreferat gemeinsam mit Politik, Gewerkschaften und NGOs organisiert wurde, waren selbstverständlich VbFF-Mitarbeiterinnen präsent.